homify 360°: Bauernhaus und Scheune im Allgäu

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
Sanierung und Umbau eines 250 Jahre alten Bauernhauses im Allgäu, Prof. Peter Tausch Prof. Peter Tausch 房子
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Heute stellen wir euch eine alte Perle vor. 250 Jahre ist das Bauernhaus mit der benachbarten Scheune im Allgäu alt. Es wurde von dem Architekten Professor Peter Tausch mit größter Sorgfalt und behutsamer Herangehensweise saniert und dient heute als ständiger Wohnsitz einer Familie. 

Scheune und Wohnhaus

Auf diesem Bild kann man sehr gut die Strukturierung des Wohnteils und die der Scheune erkennen. So wurde der Komplex, der dem Wohnen dient, mit einer neunen Schindelfassade verkleidet und der ausgebaute Scheunenteil mit einer flächig schwarzen, vertikalen Holzschalung versehen. Der Teil zur rechten Seite des Bildes wurde in regionaltypischer Holzblockbauweise errichtet. Die zur linken Seite angrenzende Scheune mit Stall wurde ehemals in Holzständerbauweise gebaut.

Ansicht Süden

Der schlechte Zustand und die stetigen baulichen Veränderungen, die im Laufe der vielen Jahre vorgenommen wurden, zwangen den Architekten, eine umfangreiche Sanierung vorzunehmen, um den einstigen Charme des Hauses wiederherzustellen. Höchste Priorität hatte bei der Planung und dem Bau, die typologischen und materiellen Besonderheiten des Hauses wieder zum Vorschein zu bringen. Jedoch sollte dabei nicht auf einen zeitgemäßen Komfort verzichtet werden. 

Die Hangsituation des Hauses wird bestens ausgenutzt. Zwei Terrassen eine gen Süden die andere Richtung Westen, bieten schöne Aufenthaltsbereiche im Freien mit Blickbeziehungen in die Berge.

Auf den Keller unter der ehemaligen Stube wurde verzichtet. Diese Maßnahme war nötig, um die geringe Raumhöhe des Erdgeschosses auf ein heutiges Maß zu maximieren. Jedoch sollte durch diesen Eingriff der Erhalt der typischen Raumproportionen erlangt werden. Im Wohnteil wurde eine zwölf Zentimeter dicke Innendämmung mit Zellulosefasern angebracht. Die Fenster wurden erneuert, jedoch wurde die einstige Gestalt beibehalten. Die Blockinnenwände wurden freigelegt und bestechen im Innenraum durch den rustikalen Charme. Ebenso wurden auch die alten Fußbodendielen saniert. 

Flurküche

Der Grundriss des Hauses entspricht dem Typus des historischen Flurküchenhauses. Das bedeutet, sobald man das Haus betritt, findet man sich direkt in der großzügigen Wohnküche wieder. Dominiert wird der Raum von Holz, das sich in unterschiedlichen Varianten offenbart. Die Möblierung nimmt sich gänzlich zurück und präsentiert sich mit einer industriellen Attitüde. Die Galerie war notwendig, um die ursprünglich geringe Raumhöhe von 1,85 Meter im Erdgeschoss nach oben zu öffnen. Die in den Raum eingestellte Treppe bietet die Erschließung zur Galerie und führt in die Räume der ersten Etage. Die Flurküche ist heute wieder der Dreh- und Angelpunkt des Hauses und hat seine einstige Funktion des Kochens und Zusammensitzens wieder zurück erhalten.

Kamin

Rechts von der Galerie erstreckt sich die Stube, die mit einem gemütlichen Kamin bestückt wurde und nun auf ganz traditionelle Weise Wärme spendet. 

Galerie

Von der Galerie hat man einen wunderbaren Blick auf die Flurküche. Die offene Galerie lässt den Wohnbereich wesentlich moderner und heller erscheinen und bewirkt eine innenarchitektonische Auflockerung. Die Brüstung der Galerie ist minimalistisch gestaltet und fügt sich dezent in die Umgebung ein. 

Badezimmer

Auch im Badezimmer wird man eingehüllt von dem ländlichen Charme. Die Wände und Decken sind auch hier aus Holz gefertigt und versprühen warmes Flair. Der Boden und ein Teil der Wand wurden mit Natursteinen ausgelegt, die bestmöglich aufgrund der Kolorierung mit dem Holz kombinieren. Im starken Kontrast dazu steht die blaue freistehende Badewanne, die aufgrund der kalten Farbe für einen Frischekick sorgt. An der Wand erstreckt sich ein Regal, mit hübschen unterschiedlich großen Blechdosen, die als Dekoration dienen. 

Wohnatelier

Der Ausbau der ehemaligen Scheune erfolgte im 1.OG sehr großzügig zu einem geräumigen Wohnatelier, von dem man durch große Fenster einen fantastischen Blick in die Allgäuer Berge hat. Ganz anders als in den bisher gesehen Räumen finden sich hier große Öffnungen, die viel Licht in das Innere strömen lassen und somit für ein zeitgemäßes Wohngefühl sorgen. Zudem erhält man einen  fantastischen Blick auf die Allgäuer Berge. Klassische Bilder werden bei diesem Ausblick wirklich unnötig. 

Vor dem bodentiefen Fenster steht ein länglicher Tisch, der von Marcel Breuer entworfen wurde und den Namen Laccio trägt. 

Atelier

Auch ein Atelier findet sich in der Scheune. In diesem Raum bleibt viel Platz, um seiner Kreativität freien Raum zu lassen. Die Form der Decke erinnert an englische industrielle Shedsformen, die auf die gleiche Art und Weise ebenso natürliches Licht erhalten. Nur dass in diesem Beispiel das natürliche Licht vom Nebenraum und nicht von außen einstrahlt. 

Weitere Anregungen zu Bauernhäusern findet ihr in dem Ideenbuch: Umnutzung eines Stalls

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