Was ihr bei der Planung einer Solaranlage beachten solltet

Nora Heinz Nora Heinz
BPM Environmental, BPM Environmental BPM Environmental
Loading admin actions …

Für Hausbesitzer lohnt es sich mit Hilfe der Sonne Strom für die Eigenversorgung zu erzeugen. Eine produzierte Kilowattstunde Strom aus einer modernen Photovoltaikanlage kostet nur zwischen 11 und 13 Cent. Der Solarstrom vom eigenen Dach kostet damit nur halb so viel wie der Strom der Konzerne. Auch wenn sich in Deutschland die Förderkonditionen für die Installation von Solaranlagen fast jährlich ändern, kann mit der Anschaffung von Solarmodulen auf lange Sicht nach wie vor Geld gespart werden. Hinzu kommen die Vorteile für die Umwelt, gerade im Gegensatz zu fossilen Energieträgern: Ein Haushalt spart im Durchschnitt pro Jahr über 2000 kg an CO2 ein, wenn die Stromversorgung durch eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach erfolgt.

Wenn ihr vorhabt eine Solaranlage zur Stromerzeugung zu installieren, dann gilt es vorher ein paar wichtige Dinge zu klären:

- Wie hoch ist euer Strombedarf?

- Wie groß soll die Anlage sein und wo genau soll sie installiert werden?

- Wer soll die Anlage installieren?

- Was kostet eine Photovoltaikanlage?

Die wichtigsten Fakten dazu und was ihr noch bei der Planung einer Solaranlage beachten solltet, erfahrt ihr in unserem Ratgeber.

1. Strombedarf analysieren

Der Strombedarf eures Haushalts muss festgestellt werden, um entscheiden zu können, welche Anlagengröße und Leistungsfähigkeit die Solaranlage haben soll. Ein Blick auf eure Stromrechnung verrät euch, wie viel Kilowatt ihr pro Tag benötigt. Auf diesen Wert werden ungefähr 25 Prozent aufgeschlagen, um zu ermitteln, wie leistungsfähig das benötigte System sein muss, um künftig euren ganzen Strombedarf sicher zu decken. Es steht euch aber offen, erst einmal in ein kleineres System zu investieren und nur einen Teil eures Stroms aus der Sonne zu generieren. Da Solaranlagen modular aufgebaut sind, könnt ihr im Prinzip später auch noch nachrüsten. Wie viel Energie ihr selbst erzeugen wollt und welche Kosten euch in der Anschaffung entstehen, solltet ihr vorher gemeinsam mit einem Experten berechnen.

2. Standort und Größe festlegen

Die Größe der benötigten Anlage hängt zum einen von eurem Energiebedarf, zum anderen stark von der Sonneneinstrahlung an eurem Wohnort ab. Im Norden Deutschlands werdet ihr zum Beispiel eine andere Anlagengröße benötigen als etwa in Süddeutschland – um den gleichen Strombedarf zu decken! Dabei spielen die Stärke der Sonneneinstrahlung als auch die Sonnenstunden pro Tag eine große Rolle. Außerdem sollten die Module der Anlage so auf dem Dach, an der Fassade oder in eurem Garten positioniert werden, dass sie zur sonnenreichsten Zeit zwischen 10 und 14 Uhr direkte Strahlung abbekommen. Erfahrt in unserem passenden Ideenbuch mehr über die großzügige Solaranlage eines Plusenergiehauses.

Bei der Planung sollte auch an Schattenwurf zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten durch Bäume, andere Häuser oder Schornsteine gedacht werden. Die optimale Ausrichtung und Neigung der Solaranlage sind für die Effizienz des Systems entscheidend. Es gibt außerdem verschiedene Typen von Solarmodulen. Ein kleines, teures Modul kann gegebenenfalls mehr Leistung als ein anderes, größeres Modul eines anderen Typs erbringen. Zu den verschiedenen Typen und ihrer Leistungsfähigkeit erfahrt ihr im nächsten Abschnitt mehr.

3. Verschiedene Typen von Solarmodulen

Solarmodule von Photovoltaikanlagen wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um. In einem Solarmodul sind mehrere Solarzellen zusammengeschaltet. Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren, verbundenen Solarmodulen, welche auch Strings genannt werden. Mehrere Strings zusammen bilden den gesamten Solargenerator. Bei der Anschaffung einer Solaranlage könnt ihr zwischen verschiedenen Solarmodulen wählen, die sich hinsichtlich der verwendeten Solarzellen unterscheiden. Eine Solarzelle ist im Prinzip nichts anderes als eine Halbleiterdiode. Diese wandelt Strahlungsenergie in Gleichstrom um. Es gibt drei verschiedene Typen von Solarzellen, die unterschiedliche Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile besitzen:

- Polykristalline Solarzellen werden aus dem Halbleitermaterial Silicium gefertigt. Der Wirkungsgrad polykristalliner Solarzellen ist geringer als der von monokristallinen Solarzellen. Die Herstellung hingegen ist preiswerter.

- Monokristalline Solarzellen werden ebenfalls aus dem Halbleiter Silicium, aber durch ein anderes Herstellungsverfahren hergestellt. Ihr Wirkungsgrad ist höher. Die Fertigung ist jedoch teuer und der Energieaufwand bei der Fertigung ist hoch.

- Dünnschichtzellen werden anders hergestellt als mono- oder polykristalline Solarzellen. Ein Trägermaterial wird hier mit einem Halbleiter beschichtet, das kann, muss aber nicht Silicium sein. Dünnschichtzellen sind vergleichsweise einfach und mit wenig Rohstoffen herzustellen. Der Wirkungsgrad ist allerdings geringer als bei kristallinen Zellen. Die Fertigung ist jedoch günstig und sie erzielen zumindest bei diffuser Strahlung höhere Erträge.

Bei der Auswahl der passenden Solarmodule solltet ihr euch von einem Experten beraten lassen. Je nachdem, ob ihr eher viel oder wenig Platz zur Verfügung habt oder ob an eurem Wohnort eher intensive oder diffuse Sonneneinstrahlung herrscht, sollte entschieden werden, welches Solarmodul für euch das beste ist.

4. Installation

Solaranlagen sollten möglichst durch Spezialisten platziert und installiert werden. Achtet bei der Auswahl einer Firma auf Lizenzen und Zertifikate und fragt nach Referenzprojekten des Unternehmens. Am besten holt ihr euch mehr als ein Angebot ein und vergleicht nicht nur die Preise, sondern auch die angebotenen Garantielaufzeiten. Die Installation an sich dauert nur einige Tage, aber für die Planung des Projektes solltet ihr ein paar Wochen oder Monate Vorlauf einplanen. 

Eine Baugenehmigung ist in der Regel nicht erforderlich, wenn Photo­voltaikanlagen auf Dächern oder an Fassaden installiert werden. Die Anlage zählt in diesem Fall als bauliche Anlage, die den Bestimmungen der jeweiligen Bauordnung des Bundeslandes unterliegen. Eine Ausnahme stellen die Bestimmungen einiger Bundesländer dar, die eine Genehmigung notwendig machen, z. B. wenn die Anlage aus dem Gebäude hervorspringt. Bei denkmalgeschützten Häusern ist immer eine Genehmigung notwendig. Diese erhaltet ihr vom jeweiligen Bundesland, wenn sichergestellt ist, dass die Anlage das Gebäude nicht beschädigt. Für Freilandanlagen muss ebenso immer eine Genehmigung eingeholt werden, da sie das Landschaftsbild verändern.

5. Wartung

Damit eure Anlage lange und effizient funktioniert, ist die regelmäßige Wartung essentiell. Einzelne Komponenten müssen gegebenenfalls hin und wieder repariert oder ausgetauscht werden. Lasst euch von der Firma, die eure Anlage installiert, zu den notwendigen routinemäßigen Wartungsarbeiten beraten. Einige Aufgaben könnt ihr selbst übernehmen. Bei größeren Problemen solltet ihr der Langlebigkeit eurer Anlage zuliebe einen Experten zu Rate ziehen.

6. Kosten und Ersparnisse

Einfamilienhaus mit Atelier in Holzbauweise, info4898 info4898 現代房屋設計點子、靈感 & 圖片

Allein in den letzten fünf Jahren sind die Preise für Solaranlagen enorm gesunken. Die Kosten hängen von der Größe, Qualität und Ausstattung der Anlage ab. Die Preise für eine Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus liegen aktuell bei ca. 5.000 bis 15.000 Euro. Die Investitionskosten amortisieren sich im Schnitt nach etwa 12 Jahren. Photovoltaikanlagen werden durch die gesetzliche Einspeisevergütung für den erzeugten Solarstrom, die Förderung für Stromspeicher und durch zinsgünstige Kredite verschiedener Banken gefördert. Die Finanzierung ist unter anderem durch Banken, über einen Solarkredit oder durch Solarleasing möglich. Mit einer effizienten Anlage auf eurem Dach produziert ihr euren Strom zu etwa der Hälfte des Preises der Stromkonzerne. Ein weiterer finanzieller Vorteil einer Solaranlage ist auch die Aufwertung eures Hauses.

需要請人幫你裝潢設計或蓋房子嗎?
馬上找專業人士!

我們雜誌的焦點